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Im Naturpark Südschwarzwald © Peter Mesenholl
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Erfolgreicher Brunch auf dem Bauernhof im Naturpark Südschwarzwald

Dort einkaufen, wo man daheim ist

Feldberg / Region – Auf 16 Höfen im Naturpark Südschwarzwald ließen sich beim Brunch auf dem Bauernhof am Sonntag, 5. August 2018, rund 3.000 Gäste mit regionalen Produkten verwöhnen. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hisch MdL besuchte den Franz-Xaver-Hof, Obsthof und Weingut in Waldkirch-Buchholz.

Der Brunch auf dem Bauernhof oder die Naturpark-Schulen, Landfrauen als Agrarbotschafterinnen für heimische Produkte, der Ernährungsführerschein an Grundschulen oder die Regionalkampagne „Natürlich. Von Daheim“: Im Südwesten macht man sich seit Jahren stark für die Sensibilisierung von Produkten aus dem Ländle. Dass das Thema Regionalität für die Existenzsicherung insbesondere der Kleinbetriebe sowie für den Erhalt der Kulturlandschaft stetig gespielt werden muss, darüber waren sich die Vertreter aus der Politik einig, die sich anlässlich der Zentralveranstaltung des Brunchs auf dem Franz-Xaver-Hof in Waldkirch-Buchholz trafen. Zur Sprache kam auch die ab 2019 geltende Senkung der sozialversicherungsfreien Beschäftigung von 70 auf 50 Arbeitstage.

Der Franz-Xaver-Hof ist bestes Beispiel für den Spagat, den ein vielseitig aufgestellter Sonderkulturbetrieb im Südwesten leisten muss. „Im Obstbau machen wir auf rund 30 Hektar alles außer Heidelbeeren“, erläuterte Hofbesitzerin Anita Schwehr-Schüssele. Daneben besitzt der Hof noch 14 Hektar Reben, baut desweitern noch Gemüse, Blumen und Weihnachtsbäume an. Vermarktet wird vorwiegend über den großen Hofladen, dem eine Hofküche für die Weiterverarbeitung angeschlossen ist. Der Hofladen sowie die Sonderkulturen benötigen sehr viele Arbeitskräfte. So sind jährlich rund 50 bis 60 Erntehelfer aus Polen und Rumänien beschäftigt und helfen, die Arbeitsspitzen zu bewältigen. Wenn nun ab 2019 aus 70 sozialversicherungsfreien Tagen 50 Tage werden, dann steigen die Arbeitskosten des Franz-Xaver-Hofs weiter. „Es wird auch sicher schwieriger, überhaupt noch Erntehelfer zu finden, die nur für zwei Monate kommen“, so Schwehr-Schüssele. Damit steht der Hof beispielhaft für die schwierige Lage arbeitsintensiver Sonderkulturbetriebe, bei denen die Schere zwischen Kosten und erzielten Preisen immer größer wird.
„Der Punkt, wo wir jetzt aufpassen müssen, ist, dass diese Betriebe nicht an der Arbeitslast kaputt gehen. Der Mehrwert, der da geschaffen wird, darf nicht mehr überproportional von den Arbeitskosten aufgesogen werden“, erläuterte Werner Räpple, Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes. Bei der Frage nach einer Beibehaltung der 70-Tage-Regelung für Erntehelfer verwies Räpple jedoch auf die Bundesgesetzgebung und dass die Länder gemeinsam auf eine Änderung hinwirken müssen.

„Deshalb muss es darum gehen, dass am Markt mehr erzielt wird“, so Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg. Seit einem Jahr gibt es die Regionalkampagne „Natürlich. Von Daheim“, die das Thema Regionalität spielt. „In Baden-Württemberg haben wir mit 11 Millionen Verbrauchern und hohen Einkommen eine gute Marktsituation, um die Verbraucher weiter für den Einkauf und die Wertigkeit heimischer Produkte zu sensibilisieren“, erläuterte Gurr-Hirsch. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Auch der Nachwuchs steht im Fokus. Mit dem Ernährungsführerschein an Grundschulen oder den Naturpark-Schulen werden die Jüngsten mit gesunder Ernährung und regionalen Themen vertraut gemacht.

„Die Regionalkampagne fördert auf jeden Fall die ‚Bewusstseinschärfung in der Fläche‘, die den Landfrauen ein Herzensanliegen ist“, so Rosa Karcher, Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden. Sie wünscht sich darüber hinaus auch ein „gewisses Heimatbewusstsein im ganz positiven Sinne. Da wo man wohnt, da kauft man ein“. Nur so, betonte Karcher, könne die reizende Kulturlandschaft erhalten bleiben.

Abschließend stellte Marion Dammann, Landrätin des Landkreises Lörrach und Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald, fest, dass man über die vielen Jahre, in denen die verschiedensten Institutionen für die Wertschätzung der regionalen Landwirtschaft werben, „erkennen kann, dass doch mehr Leute ins Nachdenken gekommen sind, auch wenn sie ihr Handeln noch nicht konsequent umgestellt haben“. Sie hält den Ansatz, auch die Kinder für die heimische Landwirtschaft und gute Ernährung zu sensibilisieren, für sehr wichtig. „Da müssen wir anfangen und noch ein bisschen Geduld haben, bis dahin machen wir Bewusstseinsbildung.“

Dieses Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Landes Baden-Württembergs und der Lotterie Glücksspirale.

Bildnachweise (© Sebastian Schröder-Esch/Naturpark Südschwarzwald):
Bild1: Der Franz-Xaver-Hof tischte für die Brunch-Besucher ein köstliches Buffet auf.
Bild2: Es wurde nicht nur gespeist, sondern auch engagiert diskutiert (v. r.): Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Anita Schwehr-Schüssele mit den Söhnen Simon und Johannes, Werner Räpple (Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands), Landrätin Marion Dammann (Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald), Rosa Karcher (Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden) und Roland Schöttle (Geschäftsführer Naturpark Südschwarzwald).
Bild3: Ehrengast Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL warb für den Kauf regionaler Produkte.

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> PI Erfolgreicher Brunch auf dem Bauernhof 2018 (PDF, ca. 228 KB)

veröffentlicht: So, 05.08.2018
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