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Im Naturpark Südschwarzwald © Peter Mesenholl
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Vernissage "Neues Bauen im Schwarzwald" im Haus der Natur

Eröffnung der Wanderausstellung „Neues Bauen im Schwarzwald“ im Haus der Natur am Feldberg



Feldberg, 1. März 2011 – Im Rahmen einer Vernissage wurde die Wanderausstellung „Neues Bauen im Schwarzwald“ zusammen mit dem Regierungspräsidenten Julian Würtenberger und der Landrätin Dorothea Störr-Ritter im Haus der Natur am Feldberg feierlich eröffnet.

Hintergrund der Ausstellung ist der von der Architektenkammer Baden-Württemberg und dem Regierungspräsidium Freiburg erstmals ausgelobten Architekturpreis 2010 „Neues Bauen im Schwarzwald“. Dieser hat zum Ziel, die regionale Baukultur und Siedlungsentwicklung zu fördern. Das Auszeichnungsgebiet umfasste dabei die Naturparke Südschwarzwald sowie Schwarzwald Mitte/Nord innerhalb des Regierungsbezirks Freiburg.

Für viele Menschen steht der Schwarzwaldhof auch heute noch sinnbildlich für die Schwarzwälder Architektur. Dort lebten Mensch und Vieh Jahrhunderte lang unter einem Dach und passten sich, auch und gerade in der Bauweise ihrer Höfe, den jeweiligen topografischen und klimatischen Gegebenheiten des Schwarzwaldes an. Heute dagegen erscheinen zahlreiche Stadt- und Ortsbilder mit ihrer vereinheitlichten Architektur austauschbar und nur selten charakteristisch für eine Gegend. Zudem gab es auch damals nicht nur Eindachhöfe im Schwarzwald, sondern je nach Lage und Funktion zahlreiche andere Gebäudeformen.

Bei dem Auszeichnungsverfahren ging es vor allem um die Frage, wie schwarzwald-spezifisches Bauen in der Gegenwart aussehen kann. Prämiert wurden zahlreiche Beispiel gebende Bauten aus den Bereichen Städtebau und Siedlungsentwicklung, öffentliche Einrichtungen, Tourismus, Landwirtschaft und Landschaftspflege, Gewerbe und Industrie sowie Wohnen. Ein wichtiges Bewertungskriterium für die Jury war beispielsweise, wie heimische Materialien in den Neubauten oder Sanierungen historischer Gebäude eingesetzt wurden.

Feierlich eröffnet wurde die Ausstellung vo Regierungspräsidenten Julian Würtenberger und Landrätin Dorothea Störr-Rittervor zahlreich geladenen Gästen, die musikalisch eingestimmt und durch die Veranstaltung begleitet wurden von den Bernauer Naturparkhörnern.

Durch die Veranstaltung führte der Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald, Roland Schöttle. „Gerade für den Naturpark ist es ein Herzensanliegen, die Themen Tradition und Kultur weiterzuentwickeln. Wir brauchen eine neue Interpretation unserer regionaltypsichen Bauweise im Schwarzwald.“

Das Thema Baukultur wird in der Ausstellung sehr facettenreich beleuchtet: „Hier werden keine historischen Tümeleien gezeigt, sondern vielmehr wie mit heutiger Formensprache, heutigen Baustoffen und Möglichkeiten Typisches für eine Region entstehen kann, damit Einheimische sich mit ihrer Heimat identifizieren und eine Region für Gäste erlebbar wird“, so Regierungspräsident Würtenberger.

Landrätin Dorothea Störr-Ritter stellte die Bedeutung der Architektur für die Menschen im ländlichen Raum in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. „Der Schwarzwald ist kein Freilichtmuseum, um touristische Belange zu bedienen. Hier leben Menschen, die den Schwarzwald am Leben erhalten. Der Blick ist nach vorne gerichtet. Und die Architektur kann Sinnbild dafür sein“.

Weiter stellte Eckhard Bull von der Architektenkammer Baden-Württemberg den Wettbewerb 2010 „Neues Bauen im Schwarzwald“ vor. Dabei freute er sich besonders über den Ort der Wanderausstellung: „Das Haus der Natur ist ein wunderbares Beispiel, wie der traditionelle Eindachhof neu interpretiert werden kann“.

Gerhard Zickenheiner von der Arbeitsgruppe Siedlungsentwicklung und Architektur im Naturpark Südschwarzwald präsentierte das jüngste Projekt, das demnächst als Buch mit dem Titel „DorfLeben - Spaziergänge durch Geschichte, Landschaften und Dörfer im Naturpark Südschwarzwald“ erscheinen wird. Dabei wird das Dorf im Kontext von Landwirtschaft, Landschaft und Tourismus betrachtet.

Stefan Wirbser, Bürgermeister der GemeindeFeldberg, vermittelte einen kurzen Überblick über die zahlreichen, teilweise unter Denkmalschutz stehenden besonderen Gebäude am Feldberg, darunter das Dienstgehöft an der Passtraße, der SWR-Sendeturm oder die Feldberg-Kirche. In seinem Redebeitrag gab er zu bedenken, dass es aufgrund des demografischen Wandels heute zunächst Hauptaufgabe sei, vorhandene Gebäude mit Menschen und Leben zu füllen.

Peter Stollbert, Architekt des Hauses der Naturund Preisträger beim Architekturwettbewerb 2010, präsentierte das Konzept des nun 10 Jahre alten Gebäudes am Feldberg.„Es ist selten, dass man so viele Ideen und so viel Typisches in ein Gebäude integrieren kann“. Sogar das Holz für den Bau kam aus der Gemeinde und wurde – nach klassischer Tradition – in einer Vollmondnacht geschlagen.

Neben den beim Wettbewerb 2010 prämierten Objekten wird die Wanderausstellung im Haus der Natur ergänzt durch Beispiele für neues Bauen mit Holz, die die Zimmerei Ganter aus Hinterzarten, die Zimmerei und Bauschreinerei König aus Feldberg-Altglashütten sowie die Drechslerei Ortlieb aus Bernau zur Verfügung gestellt haben. In einem Film wird der Wiederaufbau des im Sommer 2009 abgebrannten Kesslerhofs in Hinterzarten, der nach historischem Vorbild größtenteils aus Holz wiederaufgebaut wurde, präsentiert. Die Ausstellungsstücke sowie die prämierten Architekturbeispiele stellen anschaulich dar, wie spannend und innovativ Schwarzwald spezifisches Bauen mit dem traditionellen Werkstoff Holz heutzutage sein kann.

Die Ausstellung „Neues Bauen im Schwarzwald“ ist bis zum 30.04.2011 im Haus der Natur am Feldberg zu sehen und geöffnet dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr. Zur Ausstellung ist auch die Begleitbroschüre „Baukultur Schwarzwald – Architekturpreis 2010“ erhältlich.

Bildtitel:

Roland Schöttle, Geschäftsführer des Naturparks Südschwarzwald, Stefan Wirbser, Bürgermeister der Gemeinde Feldberg, Regierungspräsident Julian Würtenberger, Landrätin Dorothea Störr-Ritter, Peter Stollbert, Architekt des Hauses der Natur von Stollbert Architekten, Gerhard Zickenheiner, Arbeitsgruppe Siedlungsentwicklung und Architektur im Naturpark Südschwarzwald, Eckhard Bull, Architektenkammer Baden-Württemberg (von links)

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veröffentlicht: Do, 10.03.2011
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